Cultur ‘All asbl

Cultur‘All asbl

Eine der Aufgaben von Cultur’all ist es, ein Netzwerk zu schaffen, das sich für die Förderung von Kultur und Kunst bei einer benachteiligten Zielgruppe einsetzt. Cultur’all hat mehr als 120 Vereinbarungen mit kulturellen und sozialen Einrichtungen geschlossen.

Kulturpass

Wirtschaftlicher und sozialer Kontext.

In Luxemburg hat ein großer Teil der Bevölkerung aufgrund ihrer prekären Situation keinen Zugang zur Kultur. Nachfolgend finden Sie detaillierte Informationen zu Armut und Einkommensungleichheit in Luxemburg.

Als Beispiel möchten wir die folgenden Punkte hervorheben:

  • Im Jahr 2018 lag das Armutsrisiko in Luxemburg bei 18,3 % und die Einkommensungleichheit gemäß dem Gini*-Koeffizienten bei 0,33. Sowohl die Armut als auch die Ungleichheit sind im Laufe der letzten 15 Jahre gestiegen.
  • Isolierte junge Menschen, Ausländer, Menschen mit niedrigem Bildungsniveau, Arbeitslose und Alleinerziehende sind stärker von Armut betroffen.
  • 10 % der Bevölkerung waren 2018 von dauerhafter Armut betroffen.
  • Die Analphabetenrate liegt zwischen 7 und 9 Prozent (Ministry of National Education, 2014).
  • Für fast vier von fünf Haushalten ist die finanzielle Belastung im Zusammenhang mit Wohnen besorgniserregend und nimmt zu, wenn unterhaltsberechtigte Kinder vorhanden sind.

Angesichts dieser wenigen Zahlen, die die prekäre Situation einer großen Anzahl von Menschen in Luxemburg offenbaren, und der Zeugnisse von Menschen, die vom kulturellen Leben ausgeschlossen sind, setzt sich Cultur’all weiterhin für den Kampf gegen diese Ungleichheiten und Hindernisse ein.

Der Kulturpass hat mehr denn je seine Daseinsberechtigung!

Luis Santiago

Marianne David

Cultur‘all

Team.

Luis Santiago
Sozio-kultureller Vermittler
luis.santiago@culturall.lu • + 352 621 430 602

Marianne David
Verantwortliche für Kommunikation und Verwaltung
marianne.david@culturall.lu • +352 621 660 868

Mitglieder des Board of Directors

Elisa Baiocchi, president
Elvira Mittheis, vice-president
Anne Reding, treasurer
Nicolas van de Walle, secretary
David Fraselle, administrator
Mady Weber, administrator
Tassadit Cherfaoui, administrator
Vanessa Cum, administrator

Kulturpass

History.

Im Mai 2007 fand ein Seminar mit dem Titel „Kulturelle Vielfalt und kulturelle Rechte – warum brauchen wir sie? “ wurde vom Institut für Soziales Training (IFS) in Zusammenarbeit mit verschiedenen Verbänden wie ATD Vierte Welt, CLAE, Frauen in Not, Stëmm vun der Strooss und SeDoPI organisiert. Auch Menschen, die in prekären Situationen leben, nahmen an diesem Seminar teil und berichteten aus ihrem Leben.

Kurz darauf wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, die viele der während des Seminars angesprochenen Punkte aufgreifen und konkrete Wege zur Entwicklung einer neuen Kulturpolitik untersuchen soll, die mehr auf die Menschen eingeht, die weit davon entfernt sind, vor allem auf die, die wirtschaftlich benachteiligt und ausländischer Herkunft sind. Eine in Zusammenarbeit mit dem Forum Kultur(en) durchgeführte Reflexionsarbeit zur Ausarbeitung eines Kulturpaktes wurde den politischen Parteien im Vorfeld der Parlamentswahlen 2009 vorgelegt.

Es wurde ein gemeinsamer Text mit dem Titel „Vielfalt und kulturelle Rechte“ verfasst. Sie schlägt verschiedene Wege vor, insbesondere die Gründung einer gemeinnützigen Organisation nach dem belgischen (Artikel 27) oder österreichischen (Hunger auf Kunst und Kultur) Modell. Der gemeinnützige Verein Cultur’all wurde im Dezember 2008 nach dem Erfolg der Konferenz „Museen: Agenten des sozialen Wandels und der Entwicklung“ gegründet, die im Auftrag der Staater Muséeën stattfand und von der Arbeitsgruppe mitorganisiert wurde.
Die erste konkrete Maßnahme war die Einführung und Verbreitung des Kulturpasses im Januar 2010, um möglichst vielen Menschen einen leichteren Zugang zu kulturellen Angeboten zu ermöglichen.

Zwischen 2014 und 2019 wurden 6.500 Kulturpässe ausgegeben. Die Begünstigten kauften rund 19.000 Tickets zum Preis von 1,50 €. Im Durchschnitt nutzte ein Kulturpass-Inhaber seinen Pass für drei Kulturausflüge zu unseren 75 Kulturpartnern.

Das Kulturministerium empfiehlt in seinem Kulturentwicklungsplan 2018-2028, spezifische und integrative Maßnahmen weiterzuentwickeln, darunter den Kulturpass.

Die Geschichte geht weiter.

L’histoire continue

Missions.

Cultur’all arbeitet auf mehreren Ebenen:

Sensibilisierung: die Vorzüge der Kultur hervorheben, das Interesse an Kultur bei den Leuten wecken, Aufmerksam machen auf eventuell auftretende Hindernisse, welche sich Kulturpassbesitzer in den Weg stellen können die Schaffung eines dynamischen Netzwerks zwischen Kultur- und Sozialpartnern.

Der Verein versucht, je nach Zielsetzung unterschiedliche Ansätze zu entwickeln.

Cultur’all hat sich die folgenden Aufgaben gestellt:

  • die Gesellschaft und die politisch Verantwortlichen auf den Artikel 27.1 der Menschenrechtskonvention aufmerksam zu machen: Jeder Mensch hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich an den Künsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben. Jeder Mensch hat das Recht auf Schutz der geistigen und materiellen Interessen, die ihm als Urheber von Werken der Wissenschaft, Literatur oder Kunst erwachsen.
  • Förderung und Erleichterung des Zugangs zu allen Formen von Kultur für Menschen, die weit davon entfernt sind, insbesondere für diejenigen, die in schwierigen sozialen und/oder wirtschaftlichen Verhältnissen leben, insbesondere durch den Kulturpass;
  • die Teilnahme und den Beitrag aller – insbesondere der am meisten benachteiligten und/oder ausgegrenzten Menschen – am kulturellen Leben zu fördern, nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Akteure
  • Förderung der kulturellen Vielfalt sowie des intergesellschaftlichen und interkulturellen Dialogs
  • Förderung der Kulturvermittlung und der Entwicklung von Synergien zwischen den Bereichen Politik, Soziales und Kultur.

Cultur’all ist der Meinung, dass die Teilnahme am kulturellen Leben, sei es als Kulturschaffender oder als Konsument, nicht nur ein Recht, sondern auch ein wesentliches Bedürfnis zur menschlichen Entfaltung ist. Kein Mensch sollte aus irgendeinem Grund ausgeschlossen werden. Ein großer Teil der Bevölkerung, ob behindert oder isoliert, aus einer Minderheitenkultur oder wirtschaftlich benachteiligt, kommt jedoch immer noch nicht in den Genuss dieses Grundrechts.

Die Achtung und Umsetzung kultureller Rechte sind jedoch notwendige Voraussetzungen für die Entwicklung individueller und kollektiver Fähigkeiten, für Zusammenhalt und soziale Gerechtigkeit. Diese Rechte spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung.

Außerdem ist die Kultur untrennbar mit der Identität verbunden. Der besondere demographische Kontext des Großherzogtums macht den interkulturellen Dialog und die Anerkennung der mit der Einwanderung verbundenen Besonderheiten zu einer grundlegenden Notwendigkeit. Kultur und Kunst ermöglichen die Begegnung und Entwicklung von Zivilisationen. Kulturelle Vielfalt muss als Quelle des Reichtums betrachtet und geschätzt werden.
Wir sind davon überzeugt, dass der intersoziale Dialog ein wichtiger Aspekt des interkulturellen Dialogs ist. Es geht also darum, Begegnungen nicht nur zwischen Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund, sondern auch zwischen Menschen mit unterschiedlichem sozialem Hintergrund zu fördern.

Cultur’all a.s.b.l. fährt fort, seine Partner sowie die Behörden für dieses Thema zu sensibilisieren, in der Hoffnung, dass eines Tages Mittel gefunden werden, um alle Bedürftigen zu erreichen.

Cultur’all a.s.b.l. continue à sensibiliser les partenaires ainsi que les pouvoirs publics à cette question, en espérant qu’un jour, des moyens soient dégagés pour toucher toutes les personnes précarisées.

Unterstützen Sie uns!

Eine Spende an Cultur’all bedeutet, Vielfalt, Inklusion, Zusammenhalt und soziale Gerechtigkeit durch Kultur zu fördern.


Von nun an verwaltet und bearbeitet der Fonds Culturel National Luxembourg (FOCUNA) die Spenden an Cultur’all. Wenn Sie uns unterstützen möchten, können Sie dies über den Link focuna.lu tun. focuna.lu. Selon la loi en vigueur, vos dons sont déductibles fiscalement jusqu’à concurrence de 20% du revenu imposable et dans la mesure où la somme des dons versés au cours d’une année dépasse 120€ (dons cumulables).

Mitglied werden

Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen und an der Entwicklung von Cultur’all a.s.b.l. teilhaben möchten, können Sie für einen Beitrag von 15 €, der auf unser Konto einzuzahlen ist, Mitglied unseres Vereins werden:
IBAN : LU91 0019 2955 5485 4000
BIC : BCEELULL
Begünstigte, die uns unterstützen und eine Mitgliedskarte erhalten möchten, können diese für 1 € erhalten.

Werden Sie ein freiwilliger Helfer:

Wenn Sie Cultur’all auf persönlicher Ebene unterstützen möchten, werden Sie ehrenamtlich tätig. Wir sind auf der Suche nach Menschen, die uns helfen wollen. Bitte kontaktieren Sie uns per E-Mail: info@culturall.lu

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